Son of Hibachi 110-100 Holzkohlegrill, aktuelle Version

Als ich das erste Mal vom SoH (in einem Grillforum) gelesen hatte, dachte ich bloß "Och nöö, kommt schon wieder einer mit so einem Klappgrill an, der nah dem ersten Mal verzogen, nach dem zweiten Mal versifft und nach dem dritten Gebrauch kaputt ist."
Aber offenbar hatten viele in diesem Forum Gefallen an diesem Grillsportgerät gefunden. Nach genauerer Betrachtung bestellte ich mir dann angesichts der bevorstehenden Grillsaison doch auch einen SoH in der 2010er Variante. Und war hin und weg von dem Gerät. Solide Qualität und super einfacher Zusammenbau (nur 4 Haken in Löcher stecken, fertig).
Das richtige Anheizen muss man allerdings erst einmal ausprobieren - beim ersten Mal musste ich rund 40 Minuten warten, bist mein Steak auf das Gussrost (das sehr geile Brandings macht) wandern konnte. Es geht am Besten, wenn man in die Aschebox sechs kleine, weiße Anzündwürfel legt, sodass sie unter der Kohle sind, wenn die Aschebox etwa 1/4 bis 1/3 herausragt. Den Grillschieber kann man ruhig fast ganz aufmachen, er sollte nurnoch die beiden Hälften zusammenhalten. Sind die Anzünder dann aufgebrannt, kann man die Aschebox ruhig gut zur Hälfte herausziehen. So glüht die Kohle dann noch rund 8-10 Minuten und der Grill ist fertig zum Grillen. Es geht immer sehr viel schneller, wenn man noch Kohlereste vom letzten Mal im SoH hat. Wenn man zur Hand hat, empfielt es sich, den Ruß der Anzünder mit einer Drahtbürste grob von den Rosten abzubürsten (ein oder zwei Mal drüber, das reicht schon) und die Gussroste mit Speiseöl (bitte kein Würz- oder Olivenöl) einzupinseln. So klebt auch Kurzgegrilltes nicht. Ohne diese Behandlung gehts aber natürlich auch gut.
Mit der Glut kann man rund 90 Minuten grillen. Wenn dann noch immer nicht alle satt sind, kann man die Roste einfach wieder in die unterste Stellung bringen, die Hälften zusammenklappen, sodass die Asche rausfällt, wieder auseinander klappen, Kohle nachfüllen, wieder auf Durchzug stellen und weitergrillen.
Auch die Selbstreinigung funktioniert wie versprochen. Alerdings öfffne ich auch hier die Aschebox zur Hälfte und den Grillschieber fast ganz. So werden beide Roste innerhalb weniger Minuten frei gebrannt. Hat man allerdings nurnoch sehr wenig Kohle, so werden die Roste auch nicht komplett sauber, was aber nicht stört, da sie beim nächsten Anfeuern nochmals sauber gebrannt werden.
Nach dem Ausbrennen (wenn es zu rauchen aufgehört hat), einfach wieder Grillschieber und Aschebox zuschieben, ein paar Minuten warten und schon kann der SoH in die Tasche (Snuff out Pouch) wandern und auf seinen nächsten Einsatz warten.
Insgesamt ist der SoH eine Anschaffung, die mir schon viel Freude (aber auch argwöhnische Blicke) brachte. Gängige Vorurteile und Erfahrungen mit anderen mobilen Grills gelten hier einfach nicht, der SoH ist einfach eine Klasse für sich, was Konzept, Qualität, Handhabung, aber leider auch den Preis angeht. Dieser ist zwar hoch, aber für ein solches Spitzenprodukt absolut gerechtfertigt.
Diesen Grill würde ich mir jederzeit wieder kaufen. Bei der gebotenen Qualität wird das aber wahrscheinlich nicht so schnell nötig sein.

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